Bürger:innenrat für Ernährungspolitik

Themen

Die übergeordnete Leitfrage des Bürger:innenrats lautet: 

Wie soll eine Ernährungspolitik für die Schweiz aussehen, die bis 2030 allen Menschen gesunde, nachhaltige, tierfreundliche und fair produzierte Lebensmittel zur Verfügung stellt?

Diese facettenreiche Frage wird anhand von verschiedenen Themenfeldern in zehn Kleingruppen diskutiert, wobei jeweils zwei Gruppen an einem der folgenden Themen arbeiten. Die fünf Themenfelder des Bürger:innenrats sind die folgenden:

Gesundheit

Obwohl genügend Nahrung vorhanden ist, leiden viele Menschen in der Schweiz an Mangel- oder Fehlernährung. Ebenso hat der Anteil der übergewichtigen Personen in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Grund dafür sind einseitige oder ungesunde Ernährungsweisen. Unser Essverhalten unterliegt vielen verschiedenen Einflussfaktoren, die unter anderem massgeblich von unserem Ernährungssystem bestimmt sind. Dieses hat deshalb einen direkten Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung.

Umwelt

Unser Ernährungssystem prägt die Umwelt stark. Laut Bundesamt für Statistik werden 35.9% der Schweizer Landesfläche für die landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion genutzt. Globale Krisen wie der Klimawandel und das Artensterben sind nur zu bewältigen, wenn man das Ernährungssystem mit einbezieht und als Ganzes denkt. Dies umso mehr, als gerade auch die Nahrungsmittelproduktion selbst mit den Folgen der Klimakrise (Hitze- und Trockenheitsperioden, zunehmende starke Wetterextreme) und einer schwindenden Biodiversität zu kämpfen hat und die langfristige Ernährungssicherheit gefährdet ist. 

Soziales

Die sozialen Aspekte des Ernährungssystems sind vielfältig. Bis ein Lebensmittel vom Feld auf dem Teller landet sind viele Menschen sowie kleine und grosse Firmen beteiligt, die miteinander durch ein Netz aus Handelsbeziehungen verbunden sind. Deshalb hängen die Preise im Supermarkt mit den Löhnen der Produzent:innen und Arbeiter:innen sowie den Arbeits-, Handels- und Produktionsbedingungen zusammen. Aber auch Bildung, Rechte und soziale Absicherung gehören zu den sozialen Aspekten unseres Ernährungssystems. Nach welchen ethischen und sozialen Grundsätzen soll dieses ausgestaltetet werden, um eine faire Lebensmittelproduktion gemäss Leitfrage zu garantieren?

Wirtschaft

Vom Vertrieb landwirtschaftlicher Produktionsmittel wie Dünger und Saatgut über die Verarbeitung von Lebensmitteln bis hin zum Detailhandel – überall prägen die wirtschaftlichen Strukturen und die daran beteiligten nationalen und internationalen Firmen unser Ernährungssystem. Durch internationalen Handel ist unser Ernährungssystem mit anderen Teilen der Erde verbunden. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen werden mit Zöllen sowie Abgaben und Steuern gesetzt. Sie können Anreize setzen oder Hemmnisse schaffen für den Handel mit bestimmten Lebens- und Produktionsmitteln. Was bedeutet eine Ernährungspolitik, die allen Menschen gesunde, nachhaltige, tierfreundliche und fair produzierte Lebensmittel zur Verfügung stellt, in Bezug auf die Wirtschaft?

Produktion

Die Nahrungsmittelproduktion steht vor grossen Herausforderungen: Es gilt den Ausstoss an Treibhausgasen und den Düngereinsatz zu senken, die Weltbevölkerung zu ernähren, und sich gleichzeitig gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen (immer längere Hitze- und Trockenheitsperioden, zunehmende starke Wetterextreme). Welche Anbausysteme erfüllen all diese Bedingungen? Und wie unterscheiden sie sich je nach Standort?